BDL Expertise in Sachsen Engagement im Bundestag gefragt

Land ist anders

Artikel 12.07.2023

„Nachteilige Strukturen auf dem Land bedrohen die Demokratie“, so Sebastian Dückers vergangene Woche im Deutschen Bundestag. Der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) stützt sich dabei nicht nur auf die eigenen Erfahrungen, sondern auch auf das aktuelle Monitoring der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Der BDL-Vize war vom Unterausschuss „Ehrenamtliches Engagement“ eingeladen. Er legte den Abgeordneten bei dem öffentlichen Fachgespräch zu Engagement in ländlichen Regionen  Handlungsempfehlungen auf den Tisch.

Der ehrenamtlich Aktive wurde sehr deutlich. Sein Jugendverband sehe den Bund in der Pflicht, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die funktionierende Infrastrukturen in jeder Region Deutschlands sicherstellen. „Die Menschen auf dem Land müssen in ihrem Alltag merken, dass sie nicht Steuerzahlende zweiter Klasse sind. Wenn sie genauso einzahlen wie alle anderen, dürfen sie nicht weniger Daseinsvorsorgeleistungen, weniger Mobilität und nur spärlichen Internetzugang erhalten“, formuliert der junge Mann aus Viersen drastisch.

Engagement könne und dürfe eben nicht die staatlichen Lücken füllen. „Als Landjugendlicher und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr weiß ich, dass die Engagementbereitschaft und die Kreativität auf dem Land enorm hoch sind“, so der BDL-Vize im Bundestag. Doch brauche dies eine verlässliche Finanzierung von Infrastruktur: Bildungsstandorte, Gesundheitsangebote oder Engagement-Strukturen zählt er als Beispiele auf.

„Land ist anders als die Stadt. Und jede Region noch einmal anders. Darum braucht jede ein eigenes Rezept, um das enorme Potenzial zu heben“, sagt Sebastian Dückers überzeugt davon, dass sich diese Anstrengung auf lange Sicht lohne.

Engagementbeauftragte, also hauptamtliche Personen in jeder Region, die als Lotsen und Koordinatoren gleichermaßen dienen und fest in der Verwaltung verankert sind, müsse es flächendeckend geben. „Zugleich brauchen junge Menschen eigene Räume, um sich zu treffen und ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse selbstorganisiert zu entdecken und zu gestalten, um Selbstwirksamkeit zu erfahren“, betont der BDL-Vize.

Das macht Jugendverbände zu Demokratiewerkstätten. Demokratisches Bewusstsein wächst im eigenen Erleben mit dem freiwilligen Übernehmen von Verantwortung für andere. „Wer die Demokratie hüten will, muss gute Strukturen sicherstellen. Dann sind auch mehr Menschen bereit, sich zu engagieren und für demokratische Werte einzustehen“, fasst Sebastian Dückers im Bundestags-Unterausschuss  zusammen.

Mehr Informationen zum größten Jugendverband im ländlichen Raum, seinen knapp 100.000 ehrenamtlich Aktiven und seinen Forderungen für mehr Politik fürs Land liefert seine Webseite www.landjugend.de. Der Auftritt des stellv. BDL-Bundesvorsitzenden ist dokumentiert unter:

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw27-pa-engagement-laendlicher-raum-953248.